Selbstorganisierte Unternehmen

Definition und Grundlagen der Selbstorganisation

Was ist Selbstorganisation?

Selbstorganisation bezieht sich auf einen Prozess, bei dem sich Struktur oder Muster in einem System spontan entwickeln, ohne von einer externen Instanz gesteuert oder geleitet zu werden. In Unternehmen bezeichnet Selbstorganisation eine Managementstrategie, bei der Teams oder Einzelpersonen ihre Arbeit selbst bestimmen, planen und steuern. Statt starren Hierarchien und strikten Top-Down-Managementstrukturen setzen selbstorganisierte Unternehmen auf flache Hierarchien, in denen Entscheidungsbefugnisse breit verteilt sind.


Wie funktionieren selbstorganisierte Unternehmen?

In selbstorganisierten Unternehmen können Mitarbeiter ihre Rollen frei wählen oder gestalten, anstatt festgelegte Positionen und Verantwortlichkeiten zu haben. Die Mitarbeiter übernehmen persönliche Verantwortung für ihre Arbeit, treffen Entscheidungen und lösen Probleme auf operativer Ebene, anstatt diese Aufgaben an eine Führungskraft zu delegieren.


Die Kommunikation in selbstorganisierten Unternehmen ist in der Regel offen und transparent, wobei Informationen frei geteilt werden, um eine kooperative und informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Darüber hinaus werden die Mitarbeiter ermutigt, Feedback zu geben und Verbesserungsvorschläge zu machen, um kontinuierliches Lernen und Verbesserung zu fördern.


Was sind die Kernelemente der Selbstorganisation?

Zu den Kernelementen der Selbstorganisation gehören:

  1. Autonomie: Mitarbeiter haben die Freiheit, ihre Arbeit selbst zu bestimmen und zu gestalten, und sie übernehmen persönliche Verantwortung für ihre Aufgaben.
  2. Dezentralisierte Entscheidungsfindung: Entscheidungen werden von den Personen getroffen, die die Arbeit ausführen, anstatt von einem zentralen Management.
  3. Flache Hierarchien: Hierarchische Strukturen werden auf ein Minimum reduziert, und es gibt wenige oder keine Managementebenen zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.
  4. Offene Kommunikation: Informationen werden transparent geteilt, und die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern ist offen und ehrlich.
  5. Flexibilität: Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre Rollen und Aufgaben flexibel anzupassen, um auf Veränderungen zu reagieren.
  6. Kontinuierliches Lernen: Selbstorganisation fördert eine Kultur des ständigen Lernens und der Verbesserung.

Beispiele für selbstorganisierte Unternehmen

Ein bekanntes Beispiel für ein selbstorganisiertes Unternehmen ist die niederländische Gesundheitsorganisation Buurtzorg. In diesem Unternehmen sind die Pflegeteams weitgehend autonom und können selbst entscheiden, wie sie ihre Arbeit organisieren und wie sie ihre Patienten am besten versorgen.

Ein weiteres Beispiel ist das Technologieunternehmen Valve, dessen Mitarbeiter ihre Projekte und Teams frei wählen können und bei dem es keine traditionellen Manager gibt.

Diese Unternehmen zeigen, dass Selbstorganisation in verschiedenen Branchen und Kontexten funktionieren kann, vorausgesetzt, sie wird durch geeignete Strukturen, Prozesse und Kulturen unterstützt.


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